Als Projektmanager betreute der TEAG Solar-Mitarbeiter das Projekt im Kyffhäuserkreis und war für eine Vielzahl von Aufgaben verantwortlich: „Wir kümmern uns unter anderem um die Baustellenüberwachung und -einrichtung, die Umsetzung des Projekts und unterstützen natürlich auch bei allen relevanten Fragen rund um das Thema Energieversorgung selbst. Die Besonderheit bei dieser Baustelle war es, möglichst viele gemeinsame Systemschnittstellen mit verschiedenen Gewerken und Planern zu schaffen, aber auch die Kommunikation mit dem örtlichen Netzbetreiber sicherzustellen.“
Dies alles funktionierte, da sind Jan Scherkus und Stephan Dworsky sich einig, in Artern hervorragend. So gut, dass schon nach sieben Tagen Bauzeit die Flache von 317 Quadratmetern – viel größer ist die PV-Anlage in Artern gar nicht – stand. Dabei bieten Kläranlagen sich, sagt Jan Scherkus, für diese Art der Energieerzeugung besonders gut an. Schließlich haben sie aufgrund baurechtlicher Vorschriften und ihrer Lage in der Regel ausreichend Platz und zugleich einen hohen und gleichbleibenden Strombedarf.
Anlage zur reinen Selbstversorgung
„Es geht uns bei unserer Anlage nicht darum, Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Das dürfen wir als kommunaler Zweckverband gar nicht. Aber wir schaffen es, unsere Kläranlagen-Biologie und auch das angeschlossene Verwaltungsgebäude möglichst vollständig über den selbsterzeugten Strom zu versorgen“, berichtet Stephan Dworksy. Bis zu 85,2 Kilowatt Peak leistet die Anlage, die unweit der großen Klärbecken steht und den Strombedarf der gesamten Abnahme deckt.
Damit dies auch ohne direkte Sonneneinstrahlung, etwa nachts, sichergestellt ist, unterstützt eine Batteriespeicheranlage der Firma Tesvolt den Energieerzeuger. Das Speichersystem stellt eine Kapazität von 43,2 Kilowattstunden sicher und ergänzt damit die direkte PV-Erzeugung. „Je nach Auslastung unserer Anlage benötigen wir pro Tag bis zu 1.500 Kilowattstunden Strom. Das entspricht etwa dem oberen Jahresverbrauch eines Einpersonenhaushalts“, berichtet Stephan Dworsky und erklärt, dass neben der Biologie der Kläranlage auch die Verwaltung und verschiedene zusätzliche Prozesse Strom benötigen. „Eine PV-Anlage ist für uns auch schon immer relevant, weil wir eine relativ konstante Abnahme an Energie haben – so wie auch die Sonne eben konstant scheint.“
Technik, die sich rechnet
Fast 250.000 Euro kosteten Projektierung, Anschaffung und Bau von Anlage und Speicher in Artern. Ausgaben, die zu einem großen Teil durch Förderprogramme refinanziert werden konnten. „Somit rechnet sich die Anlage für uns schon nach spätestens drei Jahren“, sagt Stephan Dworsky, der aber nicht nur den finanziellen Aspekt im Auge hat, sondern auch auf die beachtliche Klima-Bilanz der neuen Energieversorgung schaut. Durch den Verzicht auf Fremdstrom können nicht nur 90.000 Kilowattstunden eingespart werden, es gelingt auch ein Verzicht auf fast 50 Tonnen Kohlenstoffdioxid. „Die Erhaltung von Klima und Umwelt geht uns alle an und da können auch wir als KAT etwas dazu beitragen“, meint Stephan Dworsky.
Vorausschauend werden ebenfalls zwei Ladesäulen für E-Mobilität geschaffen. Ein Fahrzeug ist bereits in Betrieb und wird mit dem Strom aus eigener Erzeugung versorgt.