400.000 Liter Sauerstoff – pro Woche
In der brandneuen Werkshalle in Arnstadt sind die Geräte, die das Herzstück der Dienstleistungen von Vivisol bilden, in langen Reihen zur Inspektion aufgestellt: Die 45 Liter fassenden Tanks, die auf den ersten Blick wie futuristische Milchkannen wirken, fallen jedem Besucher als Erstes ins Auge. „Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um High-Tech-Thermosbehälter“, erklärt Prokurist Armin Käsbohrer an einem Modell im Beratungsraum des Unternehmens. Geschützt von einer Isolierschicht und einem Vakuum-Zwischenraum enthalten die Gefäße auf minus 180 Grad gekühlten, flüssigen Sauerstoff. Dadurch können die Behälter mehr als viermal so viel Sauerstoff aufnehmen, als die bekannten Druckflaschen – und sind dabei deutlich sicherer, weil im Inneren lediglich ein Druck von etwa 1,6 bar herrscht. Eine weitere Kühlung ist wegen der Isolierung nicht nötig. Die Behälter gibt es je nach Bedarf in vielen unterschiedlichen Größen. Vivisol stellt nicht nur die Behälter, sondern füllt diese beim Kunden auch in den notwendigen Zeitspannen wieder auf und übernimmt die Wartung. Den Sauerstoff bezieht das Unternehmen von seinem Mutterkonzern Sol aus Italien. Rund 400.000 Liter Flüssigsauerstoff gehen jede Woche an die insgesamt 80.000 Kunden im gesamten Bundesgebiet.
Weichen für weiteres Wachstum gestellt
Im Gewerbegebiet Erfurter Kreuz nahe Arnstadt ist Vivisol seit 2018 ansässig. Insgesamt 160 Mitarbeiter sind am Standort tätig, darunter sechs Auszubildende. Im März 2022 wurde zusätzlich zum bestehenden Verwaltungsgebäude die neue Werkshalle fertiggestellt. „Wir haben nun auf absehbare Zeit genug Platz zum Wachsen – und können unseren Mitarbeitern deutlich attraktivere Arbeitsbedingungen bieten“, sagt Armin Käsbohrer. Zur Energieversorgung wird demnächst eine Photovoltaikanlage beitragen, die in Zusammenarbeit mit der TEAG Solar konzipiert und installiert wird. „Wegen der weiten Strecken und dem Gewicht der Gase gibt es derzeit keine Möglichkeit, unsere Logistik auf E-Mobilität umzustellen“, erklärt Armin Käsbohrer. „Daher war es uns wichtig, zumindest die Energieversorgung hier an unserem Standort umweltfreundlich und effizient aufzustellen.“ Mit der 135 kWp-Anlage soll künftig der gesamte Energiebedarf vor Ort gedeckt werden. „Die Mitarbeiter der TEAG Solar sind auf all unsere Wünsche eingegangen, die Zusammenarbeit war sehr gut.“ Wenn alles nach Plan läuft, soll die Anlage Ende Mai installiert werden. Größte Ungewissheit sind die Lieferengpässe, die derzeit fast alle Branchen umtreiben.